9. Oktober 2024
Cara war zusammen mit weiteren Sachverständigen im Bundestag zu einer Anhörung über die Anwendung und Konsequenzen nicht-invasiver Pränataldiagnostik geladen. Die Mehrzahl der Sachverständigen sprach sich dafür aus, die Auswirkungen der aktuellen Nutzung systematisch zu überprüfen. Im Vorfeld reichte Cara eine Stellungnahme ein, in der sich klar für ein Monitoring des NIPT ausgesprochen wird. Außerdem wird die Gründung eines Expert*innengremiums, das die gesellschaftliche Bedeutung des NIPT und dessen Auswirkungen auf die Teilhabe von Menschen mit Behinderung evaluieren soll, befürwortet. Dem voraus ging ein interfraktioneller Antrag.
November 2023
Die Beratungsstelle Cara hat gemeinsam mit Susanne Weise im November eine Stellungnahme verfasst, die der Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin vorgelegt wurde. Diese Kommission wurde von der Bundesregierung eingesetzt, um eine Regelung der Schwangerschaftsabbruchs außerhalb des Strafgesetzbuches zu prüfen. Ende November hatte Cara die Möglichkeit, die Inhalte der Stellungnahme im Rahmen einer Anhörung der Kommission persönlich und im Austausch vorzustellen. Hauptargument der Stellungnahme ist, dass mit der derzeitigen Regelung Schwangere in Schwangerschaftskonflikten jenseits der 14. Schwangerschaftswoche ohne fetalen Befund mit massiven Versorgungslücken im Hilfesystem konfrontiert sind. Gleichzeitig erleben wir in der Praxis ein Fortdauern der 1995 bereits abgeschafften eugenischen Indikation. Cara fordert eine Neuregelung der Indikationsstellungen, die sicherstellt, dass nicht mit zweierlei Maß gemessen wird, wenn es um behindertes oder nicht-behindertes Lebens geht.
März 2023
Der NIPT, ein Suchtest, der früh in der Schwangerschaft zur Detektion chromosomaler Auffälligkeiten eingesetzt wird, ist seit Juli 2022 als Leistung in den allgemeinen Katalog der Krankenkassen aufgenommen. Seither ist er für all jene Schwangeren zugänglich, die gemeinsam mit ihrer Gynäkologin zu der Überzeugung gelangen, sie würden ihn brauchen. Seitdem haben etliche Veranstaltungen, initiiert von der Zentralstelle der Bremischen Landesfrauenbeauftragten und dem Bremischen Landesbehindertenbeauftragte zusammen mit Cara die Folgen für die Frauengesundheit und die ethischen Konsequenzen thematisiert.
Die Impulse aus diesen Bemühungen nahmen die demokratischen Parteien Bremens auf: Am 22.3. behandelte die Bremische Bürgerschaft einen fraktionsübergreifenden Dringlichkeitsantrag. Dieser fordert den Senat auf, eine Bundesratsinitiative zum weiteren Umgang mit dem NIPT zu starten. Kernforderung der Bundesratsinitiative soll sein:
1. ein Monitoring zur Umsetzung und zu den Folgen des Beschlusses der Kassenzulassung von nicht-invasiven Pränataltests
2. die Einrichtung eines interdisziplinären Expert:innengremiums, das die rechtlichen, ethischen und gesundheitspolitischen Grundlagen der Kassenzulassung des NIPT zu prüfen hat.
Oktober 2021
Nach dem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) am 19. August steht – mit der sog. Nicht-Beanstandung - der letzte Schritt im Verfahren zur Kassenzulassung des Nicht-invasiven Pränataltest (NIPT) auf Trisomien bevor. Cara fordert mit dem Bündnis NoNIPT den geschäftsführenden Gesundheitsminister Jens Spahn in einem offenen Brief dazu auf, die Kassenzulassung des NIPT zu beanstanden.
Das Bündnis #NoNIPT gegen die Kassenfinanzierung des Bluttests auf Trisomien, finden:
Es gibt viele gute Gründe, die Kassenzulassung zu beanstanden!
Cara fordert als Mitglied des Bündnis gegen die Kassenfinanzierung des Bluttests auf Trisomien #NoNIPT den G-BA in einem offenen Brief dazu auf, den Beschluss über die Kassenzulassen des ersten vorgeburtlichen Bluttest auf eine Behinderung zurückzustellen, weil im Bewertungsverfahren entscheidenden Widersprüche verbleiben...
30. April 2020
In einem gemeinsamen Positionspapier fordert das "Netzwerk gegen Selektion durch Pränataldiagnostik" zusammen mit 40 weiteren Organisationen den Deutschen Bundestag dazu auf, Entscheidungen bezüglich der Anwendung vorgeburtlicher Untersuchungen zu treffen, die keine Behandlungsoptionen eröffnen.
2018
Die EKD hat einen Beitrag zur „Nichtinvasiven Pränataldiagnostik“ herausgegeben, indem sich die EKD für die Zulassung der „ sogenannten Bluttests“ in der Frühschwangerschaft als Kassenleistung ausspricht. Dies unter einem „gesellschaftlich verankerten Beratungskonzept“.
Wir finden es wichtig, uns als Schwangerenberaterinnen, die diese Beratung machen (sollen), in die Diskussion einzumischen. Hier finden Sie unsere Haltung zu dem Beitrag der EKD: